Sicherheit in Sri Lanka
Wir hatten immer ein sehr sicheres Gefühl beim Reisen durch Sri Lanka. Im Stefan-Loose-Reiseführer standen bei manchen Orten Hinweise, dass hier und dort keine alleinreisenden Frauen entlanglaufen sollen, keine Ahnung, wie ernst das wirklich ist, aber als Frau würde ich mich dann wahrscheinlich auch daran halten. Zu zweit (als Paar) fühlten wir uns jedenfalls zu keiner Zeit einer Bedrohung ausgesetzt und hatten auch keinerlei Berührung mit Diebstahl o.a.
Die üblichen Vorsichtsmaßnahmen in dieser Art von Urlaub halte ich allerdings schon seit Jahren immer ein. Manche mögen übertrieben erscheinen und eher für andere Länder gelten (z.B. in Rio de Janeiro, einem früheren Reiseziel von mir mit der höchsten erlebten Kriminalität bislang), aber ich bin damit immer gut gefahren und habe die schlimmen Geschichten immer nur von anderen gehört und nie selbst erlebt! Also können diese Tipps sicherlich nicht schaden, sobald man sich außerhalb von Europa aufhält:
- Große Geldscheine habe ich im Portemonnaie, normalerweise in einer mit Klettverschluss geschlossenen Hosentasche. In einer anderen Tasche behalte ich lose die kleineren Scheine auf, mit denen man normalerweise bezahlt. So kann beim Bezahlen eines Tuktuks oder eines Kaltgetränks niemand neidisch über den großen Geldstapel werden.
- Beim Geldabholen an einem Geldautomaten bin ich konzentriert und aufmerksam und halte einen gebührenden Abstand zu anderen Personen. Auch hier wedele ich nicht lange mit den großen Scheinen herum, sondern sehe zu, dass diese schnell in der Tasche verschwinden.
- Was für Geld gilt, halte ich auch mit Luxusgütern: im öffentlichen Bus würde ich nicht auf die Idee kommen, mein Notebook herauszuholen. Auch mit der Kamera bin ich entsprechend vorsichtig, nur dann, wenn ich mir eine Szene (für das Reise-Video) wirklich nicht entgehen lassen möchte. Und dann versuche ich stets, unauffällig zu filmen und nicht den reichen Urlauber raushängen zu lassen!
- Sämtliche Wertgegenstände sind immer bei mir: ich lasse niemals Notebook, Kamera, Handy, Geld o.a. im Zimmer liegen. Das bedeutet leider immer einen recht vollen Rucksack dabei zu haben, auch wenn man z.B. mal eine Strandparty genießen will. Sicherlich gibt es hier auch ein gewisses Risiko, den gesamten Rucksack irgendwann einmal zu verlieren. Ist mir aber noch nie passiert - aus dem Zimmer habe ich oder meine Partnerin schon in diversen Urlauben das eine oder andere verloren oder ich hörte Stories darüber. Oft passiert dies nicht unbedingt durch das Hotelpersonal, sondern viel auch durch andere Backpacker, die etwas knapp bei Kasse sind und irgendwie ihren Langzeiturlaub finanzieren wollen...
Grundsätzlich bin ich der Meinung (und habe dies von diversen anderen Personen bestätigt bekommen), dass in größeren anonymen Hotelkomplexen viel eher mal etwas geklaut wird als in kleinen familiengeführten Guesthouses! - Von allen wichtigen Papieren (Pass, Führerschein, Kreditkarte, EC-Karte, Impfausweis, Liste wichtiger Adressen und Telefonnummern, Flugtickets bzw. E-Ticket-Nummern und Flugzeiten) habe ich Scans gemacht und diese auf zwei USB-Sticks bei mir: im kleinen Rucksack mit den Wertsachen und eine Kopie im großen Rucksack. Andere Leute stellen diese Dokumente lieber auf einen Server ins Internet oder z.B. Google-Docs oder senden sie sich selbst vorher per Mail, so dass sie immer im Posteingang liegen. Manch einer druckt sich auch lieber alles traditionell zweimal aus und verteilt die Zettel auf zwei Stellen (mit Fluginfos und Adressen mache ich dies auch zusätzlich).
Auf der Durchfahrt hörten wir von einem Engländer, der Ende Dezember 2011 von einem einheimischen Junkie erschossen und ausgeraubt wurde. Wir sahen die Demonstration dazu ein paar Tage später in einem kleinen Ort: eine Handvoll Demonstrierender und wirklich hunderte (!) von Polizisten drumherum und im ganzen Ort verteilt - der Tuktuk-Fahrer sagte, alle hätten dort Angst vor einer Schießerei. Naja, sowas soll in jedem Land manchmal passieren. Scheint allerdings schon eher die große Ausnahme zu sein. Wobei harte Drogen und Beschaffungskriminalität in den Touri-Orten sicherlich ein Problem sein können.
Mit dem Beispiel möchte ich niemanden Angst machen, sondern einfach zur generellen Wachsamkeit aufrufen.
Vom früheren Bürgerkrieg bekamen wir nichts mit. Wir lasen vorher, dass gewisse ländliche Gegenden im Norden des Landes noch vermint sein könnten, zu manchen Orten im Norden braucht man sogar eine Genehmigung. Als normaler Backpacker-Tourist sieht man hin und wieder Polizisten oder auch Militär, z.B. als Straßenposten mit halb-abgesperrter Straße oder ähnliches. Aber alles im kleinen Rahmen und für uns in keinster Weise besorgniserregend.